Gesellschaftsvertrag für eine große Transformation

In den letzten Jahren sind, nicht nur durch die jüngste nukleare Katastrophe in Japan, die Stimmen zum nachhaltigen Handeln lauter geworden. Auch die Ölverpesteten Küsten der USA führten der Weltbevölkerung vor Augen, in welch einen sensiblen Naturverbund der Mensch eingebettet ist. Eine noch nicht absehbare Katastrophe kann uns in einigen Jahren viel stärker treffen, als wir es erwarten würden. Die Stabilität unseres Klimasystems wird durch den Ausstoß von Treibhausgasen und den hohen Energiebedarf in großem Maße beeinträchtigt. Somit nehmen wir den künftigen Generationen, also unseren Kindern und Enkeln, die Existenzgrundlage für ein gesundes Leben. Ein Weg zu einer klimafreundlicheren Zukunft ist die 2° C- Klimaleitschutzplanke, die einen Anstieg der globalen Temperatur von mehr als 2° C unterbinden soll. Die Weltgemeinschaft  hat  sich in Cancún 2010 auf eine Agenda geeinigt, welche die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf ein Minimum reduzieren soll.

Der WBGU – Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen – veröffentlichte diese Jahr den Entwurf für einen Gesellschaftsvertrag für eine große Transformation unter dem Titel „Welt im Wandel“. Dieser ist online auf der Homepage des WBGU abrufbar.

Das Dokument fungiert als Wegweiser in eine nachhaltige Zukunft. Der Beirat identifiziert darin nötige Änderungen in Produktionsprozessen, Energieversorgungssystemen, Regulierungsmechanismen und nicht zuletzt ein Wandel im Denken und Handeln von Privathaushalten/-Personen. Um dies zu erreichen ist eine neue Art des Zusammenspiels zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nötig, für das der Beirat nützliche Empfehlungen ausspricht. Um eine solche Transformation hinsichtlich eines neuen Gesellschaftsvertrags herbeizuführen identifizierte der WBGU drei sogenannte Transformationsfelder – Enerigesysteme, urbane Räume und Landnutzung – in denen Veränderungen bewusst und gezielt angestoßen und herbeigeführt werden sollten und müssen, um einen Umbruch hinsichtlich einer globalen nachhaltigen Kultur herbeiführen zu können.

In der folgenden Tabelle findet sich eine Zusammenfassung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen, die für eine nachhaltige Zukunft unter dem schwebenden Damoklesschwert namens „Klimawandel“ verfolgt werden sollten. Die Maßnahmen betreffen die drei genannten Transformationsfelder sowie unterschiedlichen Handlungsebenen bzw. Verantwortungsgruppen.

Für eine Vollbildanzeige klicken Sie bitte auf die Abbildung der Tabelle.

Letztendlich wird deutlich, dass der Klimawandel ein Problem der Moderne mit regionalen Auswirkungen ist. Doch diese regionalen Auswirkungen sind Resultat eines globalen Problems, das globale Lösungen erfordert. Um diese Lösungen zu finden und herbeizuführen ist ein grenzüberschreitendes miteinander Agieren und Arbeiten gefragt, wie es auf dieser Welt bisher noch nie bestand. Der WBGU hat den Grundstein dafür mit seinem neuen Gesellschaftsvertrag gelegt.

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