Nachhaltigkeit – Im Gespräch mit jungen Menschen
Laut dem Soziologen und Zukunftsforscher E. Göll sind den Jugendlichen von heute ökologische und sozioökonomische Entwicklungen „ein großes Anliegen“. Ist das so? Wir haben Jugendliche unter 20 Jahre aus unserem näheren Umfeld zu den Themen Klimawandel, Nachhaltigkeit und Vorstellungen zur eigenen Zukunft gefragt.
Unsere Eindrücke nach den Interviews:
- Think Small – kurzfristig und unkompliziert mit zielorientierten Maßnahmen zur nachhaltigen Zukunft
- Veränderungen sind nur gemeinsam zu schaffen – der Einzelne kann wenig bewegen
- Jung, nachhaltig, kurzweilig und wissend – Information schafft Bewusstsein
- Klimawandel, Klimaschutz und Nachhaltigkeit? – Abstrakte Problematik die keine Betroffenheit auslöst.
- Nachhaltiges Handeln, weil es persönlich Vorteile bringt – Lebensqualität statt Verzicht
- Große Verantwortung der Alten – kleine Verantwortung der Jungen
- Es gibt Bewusstsein hinsichtlich des Klimawandels – Auswirkungen auf den eigenen/persönlichen Lebensbereich werden dagegen eher weniger erwartet bzw. wahrgenommen.
- 20 Jahre sind ein langer Zeitraum für die Zukunftsplanung, meistens wird im Alltag nur über die nächsten 2 oder 3 Jahre nachgedacht. Dabei spielen persönliche Fragestellungen, wie die Wahl des Studienganges, oder der Ausbildung, oder die private, auch familiäre Entwicklung eine wichtigere Rolle als das Klima.
- Erwartungen „die Welt zu verändern – gar zu retten“ bestehen. Jedoch werden diese vornehmlich an die Industrie und Politik gerichtet. Erwartungen an uns als Einzelperson gehen wenn dann dahin, dass wir aktuele Probleme lösen und nicht der nachfolgenden Generation überlassen.
- Nachhaltiges, ressourcenschonendes Handeln scheint bei den Jugendlichen angekommen zu sein. Die Thematik rund um den Klimawandel an sich wird jedoch als entferntes Zukunftsszenario gesehen – kommuniziert in der Schule und den Medien – ohne persönliche Betroffenheit.
Und hier seht Ihr Ausschnitte aus den Antworten:
Frage 1: Wie empfindest Du in Deinem Alltag die Folgen des Klimawandels?
Frage 2: Wie stellst Du Dir Dein Leben in 20 Jahren vor?
Frage 3: Was erwartest Du von mir an nachhaltiger Lebensweise? Hast Du Erwartungen an mich bezüglich der Verantwortung für Deine Zukunft?
Frage 4:Tust Du etwas, was Du selber als nachhaltiges Handeln bezeichnen würdest?
Jugendliche finden Nachhaltigkeit wichtig. Um sie zum aktiven Handeln anzuregen, müssen ihnen gezielt Möglichkeiten zur Umsetzung angeboten werden. Das bedeutet zum Beispiel beim Umgang mit Jugendlichen nicht von dem Klimawandel an sich zu reden, denn das macht erfolgreiches Handeln unmöglich – das Problem erscheint zu groß. Aber nach dem Motto viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun…können und wollen Jugendliche aktiv werden. Auch die Zukunft als solche wird eher abstrakt und weit entfernt gesehen. Deshalb sollte Kommunikation mit Jugendlichen eher kurz- bis mittelfristige Ziele vermitteln und die als umsetzbar empfunden werden.
Autoren: Kai Hillebrecht, Karola Hoffmann, Ulla Käs, Jakob Mährlein, Elena Rottgardt