Journalismus 2.0 – unwichtig aber spektakulär, oder demokratisch und grenzenlos?
Im Mai 2012 hat die Presse den neuen Bericht des Club of Rome „2052“ ausgiebig und nicht selten auch spektakulär diskutiert. Dieser stellt Prognosen für unsere Welt in 40 Jahren. Auffallend ist die sehr negative Sicht auf unsere Zukunft, aber auch die Uniformität der Berichterstattung fällt auf. Nur die Artikel der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung stechen ein wenig aus der Masse heraus, da sie zusätzliche Expertenmeinungen einbeziehen. Der Autor des ZEIT-Artikels gibt die Fakten zumindest in eigenen Worten wieder.
Journalismus 2.0 bietet die Möglichkeit, die Berichterstattung schneller und lebendiger zu gestalten. Doch gibt es auch Nachteile? Wir haben uns Stärken und Schwächen des „neuen Journalismus“ angeschaut:
Hinsichtlich der SWOT-Analyse über Journalismus 2.0 lautet unser Fazit:
Objektivität und eine neutrale Wissensvermittlung sollten oberste Ziele sein – welche jedoch in der Realität häufig durch subjektive oder gar einseitige Berichterstattung verfehlt werden, denn die Inhalte und ihre Qualität sind abhängig von denen, die sie machen.
Nichtsdestotrotz bietet Journalismus 2.0 neue Möglichkeiten, sowohl aktuelle als auch gesellschaftlich tiefgreifende Themen weit verbreitet zu kommunizieren. Kombiniert bietet Journalismus 2.0 mit Journalismus 1.0 sogar eine Chance für eine neue Art, der demokratischen und umfassenden Berichterstattung – solange gängige ethische Grundregeln befolgt werden.
Ein Ergreifen dieser Chance findet jedoch bei weitem noch nicht ausreichend statt. Nicht zuletzt ist dies an der hier analysierten Berichterstattung hinsichtlich des aktuellen Berichts des Club of Rome „2052“ deutlich geworden. In diesem Fall zeigt sich einmal mehr, dass Journalismus 2.0 grenzenlos ist – sowohl in Bezug auf die Erreichbarkeit als auch in Bezug auf die Form der Berichterstattung.
Autoren: Kai Hillebrecht, Karola Hoffmann, Ulla Käs, Jakob Mährlein, Elena Rottgardt