ClimArt Goes to Summerschool | Wie kommuniziert man Nachhaltigkeit?

Klimawandel ist in aller Munde und schon längst ist das Thema – von der Öffentlichkeit mehr oder weniger wahrgenommen – von der Wissenschaft in der Kunst (u. a. Cape Farewell) angekommen. Eine der spannendsten Fragen ist in diesem Zusammenhang: Wie muss Klimakommunikation gestaltet werden, damit Menschen nicht nur aufgerüttelt werden, sondern auch ihr klimaschädigendes Verhalten ändern? Wissenschaftliche Fakten vermochten dies bisher nicht. Welche Kommunikationsarten und –mittel können die „Große Transformation“, also den Wandel der derzeitigen auf fossilen Brennstoffen beruhenden Wirtschaft in eine nachhaltige klimafreundliche Welt,  beschleunigen? Diese Fragen stellen sich Forscher*innen aus Norwegen, den USA und Deutschland bis 2018 in dem internationalen und trans-disziplinären Forschungsprojekt ClimArt.

Wordle

Wie kommuniziert man am effektivsten eine nachhaltige Zukunft?

Ende diesen Jahres findet mit Paris COP21 der größte Weltklimagipfel – und vielleicht der entscheidendste auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft – statt. Anlässlich des Gipfels werden derzeit zahlreiche Aktionen von Künstlergruppen, Umweltaktivisten und vielen mehr geplant. Wirtschaft und Politik, aber vor allem auch der Bevölkerung  muss die Dringlichkeit zur Veränderung klar gemacht werden, damit sie daraufhin Nachhaltigkeit aktiv in ihrem Alltag leben.

Dazu wurden im Rahmen von ClimArt zunächst existierende Klimakommunikationsformen und –Projekte untersucht. Im Prinzip soll handlungsauslösende „Werbung“ für eine grüne Zukunft erforscht und später verwirklicht werden. Anders als in der Werbung wird jedoch nicht zum Kauf eines bestimmten Produktes aufgefordert, sondern zu verändertem Verhalten z. B. Rad statt Auto, Recyceln statt Neukauf etc. Die Methoden zur Erforschung der „Werbewirkung“ sind allerdings ähnlich und so sollen u. a. Eye-Tracking und Fragebögen verwendet werden. Im Anschluss an das Forschungsprojekt wird ein Stipendium an eine*n Künstler*in zur Verwirklichung effektiver „ClimArt“ vergeben.

ist zwar total Kaff hier_aber ich_mag es!

Kunst im Rahmen der Sommeruniversitäten 2014

Das KMGNE ist Mitinitiator von ClimArt und veranstaltet zwei jährlich in Karnitz (Neukalen, Mecklenburg-Vorpommern) stattfindende Sommerunis, die in diesem Jahr entscheidend zum Forschungsprojekt beitragen werden. In den zahlreichen Workshop wird es vor allem um transmediales Storytelling im Bereich Klima- und Nachhaltigkeitskommunikation gehen. Die Wirkung der in Gruppenarbeit erstellten Arbeiten soll dann in einem der umliegenden Orte an einer breiten Bevölkerungsschicht getestet werden. Gleichzeitig wird die Wirkung der persönlichen Erfahrungen im Vergleich zu sonst stark kognitiv geprägter Wissensvermittlung ergründet. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in Form von Essays und Dokumentation der Reaktionen auf die  Klima-Kunst in das Forschungsprojekt mit eingebracht.

Innerhalb von ClimArt spielen auch alternative Zukunftsszenarien eine Rolle. Die Zentrale Frage hier ist, wie wollen wie als Menschheit bis in 30 oder 50 Jahren  gelebt haben wollen? Während des  am 12.09.2015 stattfindenden JugendKreativFestivals, über mögliche Zukunftsszenarien von Mecklemburg-Vorpommern aus Sicht von Jugendlichen, wird ein Kunstwerk entstehen, welches auf diesen Aspekt Antworten geben kann und in das Forschungsprojekt mit einfließen soll.