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Gesellschaftlichen Wandel gestalten, Irritation erfahren

By desaster or by design!

Die Große Transformation unserer Welt wird kommen, auf die ein oder andere Art. Im Sinne eines menschenwürdigen Transformationsdesigns setzen wir uns für die Auseinandersetzung mit der Zukunft ein und fordern und fördern Ansätze, Ideen und Projekte, die den Wandel nicht nur annehmen, sondern proaktiv gestalten wollen. Zukunftserwartungen zu verändern und Grundannahmen zu hinterfragen, fällt vielen Menschen kognitiv sehr schwer. Deutlich einfacher ist es, irritierende Erfahrungen und Erlebnisse zu machen und so neue Gedanken zu provozieren. Solidarisch und kollaborativ.

Wir sind der Überzeugung, dass gesellschaftlicher Wandel nur über emotionale Zugänge gelingen kann, die auf Erfahrungen gestützt, das Neue in das Denken und Fühlen der Menschen tragen können. Denn wir versuchen nach wie vor, das neue System mit den Werkzeugen des alten zu bauen. Grüner Wachstum, erneuerbare Energien – deren Schöpfungskraft unendlich zu sein scheint – und ökologischer Design sind zwar Schritte in die vermeintlich richtige Richtung, doch auch sie gründen auf Effizienzsteigerung, Wachstum und letztlich einem unausgeglichenen Austausch zwischen Natur und Kultur. Die Orientierungsfrage muss sich vielmehr dahingehend entwickeln:

Wie mehr mit weniger?

„Solange man im Rahmen des gegebenen Systems denkt, bleibt jede Effizienzsteigerung Teil des Problems. Lösungen liegen jenseits des Gegebenen. Sie zu suchen und zu finden: Das ist Transformationsdesign. Die gestalterische Aufgabe lautet: Von allem weniger. Denn das bisherige Kulturmodell ist in jeder Hinsicht expansiv. Es beizubehalten löst keine Probleme, sondern schafft immer neue. Transformationsdesign bedeutet also die Gestaltung eines radikalen Richtungswechsels.“

(Harald Welzer, Süddeutsche Magazin, 39/2012)

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