Auf ins Licht? Eine Reiseanleitung zum Lieblingsort
Egal, wo du gerade bist. Die Frage ist, wohin möchtest du gehen? Dein Vorstellungsvermögen wird dich schon dahin bringen. Da kannst du mir vertrauen. Wie du dahin kommst und was es zu Bedenken gibt, werde ich nun mit dir teilen. Lass uns erst einmal deinen Rucksack packen.
Ein Beitrag von Steffen Schwardmann (27.12.2020)

Was gilt es vorzubereiten? Was möchtest du mitnehmen? Zuallererst sei dir einmal bewusst, wo du gerade bist. Bist du auf dem Land, in der Stadt? Was hast du heute gemacht? Im See gebadet oder in der Fußgängerzone etwas eingekauft? Es ist zentral zu wissen, woher man kommt. Überleg dir einmal. Welche Gedanken bestimmen deinen Alltag? Vielleicht ist es eine der folgenden, die du unbewusst verinnerlicht hast:
„Die Emissionen von CO2-Äquivalenten müssen nicht nur in den Bereichen Energiewirtschaft und Mobilität verringert werden, sondern auch in den Sektoren der Landwirtschaft, Gebäude, Industrie, Forstwirtschaft und des persönlichen Konsums.
Nur durch einen gesellschaftlichen Konsens, das Klima und die Umwelt zu schützen, wird es möglich sein, ambitionierte politische Ziele langfristig umzusetzen.
Die Herstellung von neuen sicheren Arbeitsplätzen kann dazu beitragen, den Hunger und Armut global zu verringern.
Männer und Frauen sind gleichberechtigt und ebenso sollen die Arbeitsbedingungen wie Bezahlung gleich sein.“
Das ist vielleicht nicht so einfach zu vereinen. Das Tun in deinem Alltag widerspricht vielleicht manchmal mit deinen Gedanken. Um meine Gedanken zu ordnen, habe ich zusammen mit zwei anderen Transformationsgestalterinnen einen Artikel geschrieben zum Thema Food Commons. Das hat mir schon einmal geholfen, meine gegenwärtige Situation besser zu verstehen. Das war aber erst der Beginn.
Gemeinsam haben wir eine Woche als Gruppe überlegt wie unsere Zukunft aussehen könnte. Welchen Ort möchtest du nun gerne gestalten? Bist du noch an deinem Ausgangspunkt oder möchtest du woanders hin? Also in der Gruppe haben wir überlegt, wie wir die Fußgängerzone in meiner Heimatstadt verändern können. Es ist möglich, einen beliebigen Ort zu wählen. Nun haben wir uns Gedanken gemacht, wie der Konsum und Abfallverarbeitung im Jahr 2050 aussehen könnte. Hier kannst du einfach auf deine Erfahrung zurückgreifen, wie du den Ort kennst und wahrnimmst. Stell dir vor, wie er im Jahr 2050 aussieht. Wohin möchtest du gehen? Ist es ein fantastischer Ort oder ist er in deiner Vorstellung so schon Wirklichkeit geworden? Lad einen Freund ein, mit dir darüber zu reden und sei ganz offen und hab viel Freude dabei. Als wir als Gruppe darüber diskutiert haben, ist uns aufgefallen, dass es viele unterschiedliche Wege gibt. Jeder kann ein anderes Bild von der Zukunft haben. Diese unterschiedliche Wahrnehmung ist auch in die Arbeit eingeflossen, nämlich dass die Zukunft ungewiss ist und es sowohl treibende als auch bremsende Kräfte gibt. Am Ende war es eine Welt, die von allen etwas hatte, sodass sich jeder darin wiederfinden konnte.

Wir sind jetzt in der Mitte unserer Reise angekommen. Als TransformationsgestalterIn ist es auch dein Ziel deinen Lieblingsort an möglichst viele weiter zu kommunizieren. Wenn du noch nicht an deinem Ort angekommen bist, gehe, gerne zwei Schritte zurück oder mach fünf Minuten Pause und komme dann auf neue Gedanken, wie der Ort aussehen könnte.
Wenn du dann soweit bist, geht es weiter. Bei der erfolgreichen Kommunikation einer Idee ist es hilfreich unterschiedliche Medien einzusetzen, Bild, Text, Ton etc. Wenn du deine Idee grob schriftlich festgehalten hast, kannst du überlegen, wie du sie darstellen willst. Wir haben uns in der Gruppe für einen Comic entschieden. Wenn du bei deiner Entscheidung Inspiration brauchst, schau dir doch unsere Geschichte einmal an.
Was ist nun das wichtigste? Zuallererst überlege dir welche Geschichte du erzählen willst. Wenn du deinen Lieblingsort schon gefunden hast, was sagt der Rest der Gruppe? Wenn du alleine bist, kannst du einfach dein Umfeld fragen oder ohne Feedback deine Idee umsetzen. Könnt ihr eure Ideen kombinieren und ein Storyboard aufstellen. Der kreative Prozess ist sehr spaßig und bereichernd, da ihr euch unterstützen und ergänzen könnt. Also mit anderen zusammen, findest du es vielleicht auch noch besser. Versuche bei der Kommunikation deines Lieblingsortes das Publikum oder die Leser miteinzubeziehen. Mach es interaktiv. Stell ihnen Fragen, zum Beispiel, „was wäre, wenn die Vögel in der Stadt lauter und zahlreicher als die Autos sind?“ oder „was wäre, wenn es keine Autos mehr in der Stadt gibt?“ Die Fragen sind am besten mit deinem Lieblingsort verbunden. So könntet ihr gemeinsam an eurem Lieblingsort herumbasteln. Also auf, fangen wir an.
Empfehlungen für alle, die noch weiter in die Thematik einsteigen wollen: Hier gibt es Tipps und Hinweise zur Gesprächsführung über die Klimakrise:
Deutsch: https://klimakommunikation.klimafakten.de/
Englisch: https://climateoutreach.org/reports/how-to-have-a-climate-change-conversation-talking-climate/
Wieso es so wichtig ist, bei der Transformationsgestaltung deine Vorstellungskraft zu nutzen:
Buch: https://www.goodreads.com/book/show/51525845-from-what-is-to-what-if
Podcast: https://www.robhopkins.net/podcast/
Tipps und Übungen zum Comic Zeichnen: https://www.goodreads.com/book/show/43317485-making-comics
Einführung zu sozialpsychologischen Aspekten der Klimakrise: https://www.goodreads.com/book/show/18594475-don-t-even-think-about-it