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N1

Konferenz: Nachhaltig(keit) – Lernen durch Erzählungen

Die großen Veränderungen, die der Menschheit ökologisch wie auch sozial ins Haus stehen, werden in Medien, Bildung und Kultur nicht richtig und in ihrer Bedeutung angemessen erzählt. Wie dies in Form neuer Narrative erreicht werden kann, war Thema der Konferenz „N1: Nachhaltig(keit) – Lernen durch Erzählungen“, die am Freitag den 8.12.2017 in den Räumen der DEKRA-Hochschule für Medien in Berlin stattfand.

https://lernen-durch-erzaehlungen.org/das-war-n1/

Resumé der N1 Konferenz „Nachhaltig(keit) – Lernen durch Erzählungen“ mit Blick auf strategische Schritte und Arbeitsfelder

Berlin, 8. Dezember 2017

Mit dem Nachhaltigen Aktions-Plan BNE (NAP) ist das breite Thema „Narration und Narrative“ für das Lernen nachhaltiger Entwicklung in die Öffentlichkeit gelangt. Dass es einen dringenden Bedarf sowohl in der Bildung als auch in der Kommunikation (verstanden als gesellschaftlicher Lernprozess) zeigen die korrespondierenden Veranstaltungen der letzten Monate: die Schwanenwerder-Konferenz „Große Transformation und die Medien“, die K3-Konferenz in Salzburg, der Workshop „Bild und Narrativ“ während des Agendakongresses NAP, die Konferenz in Darmstadt zu „Narrationen der Nachhaltigkeit“ (Januar 2018) und die Internationalen Sommeruniversitäten „Transmediales Storytelling (Januar und August 2018)

Mit „N1: Nachhaltig(keit) – Lernen durch Erzählungen“ startete am 8. Dezember 2017 die Konferenzreihe „Narrationen und Erzählformen in der BNE“. Bis 2020 wird sich das Kolleg für Management und Gestaltung nachhaltiger Entwicklung (KMGNE) in Kooperation mit den Partnernetzwerken Medien, kulturelle Bildung und weiteren Partnern den Chancen des Erzählens in der Bildung für nachhaltige Entwicklung widmen. Das KMGNE und das Partnernetzwerk Medien kommen damit dem entsprechenden Commitment in den Zielen des Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung vom September 2017 nach.

„Es wird einmal“… wie wir mit Erzählungen für die Zukunft lernen war die Überschrift der Pressemitteilung zur N1-Konferenz, die sich als Probenraum zum Diskurs über Narrationen und Narrative zur „großen Transformation“ nachhaltiger Entwicklung verstand.

Wie eine Feuilletonzeitung war die Tagung konzipiert: Die Keynotessollten Stichworte zum Selbstdenken liefern, den Spannungsrahmen des Themas abstecken und Perspektiven wechseln helfen – . Es ging nicht primär um Wissensvermittlung – es ging um das Öffnen von Zugängen und die „Erhebung“ von Erwartungen an das Thema. Gekommen waren 85 Akteure aus Wissenschaft und Praxis zu dem Zweck, über diese Zugänge zu eigenen neuen Vorstellungen zu kommen und im Diskurs der Workshops zu reiben. Nicht immer, aber in der Summe gelang es.

Die Bandbreite der Keynotes ging von der Frage des Warum und der Tiefe von Narrationen, dem Spannungsverhältnis von Narrationen und Narrativen und eines ästhetischen Anspruchs an diese – über inhaltliche Ansätze für Zukunftsnarrationen (wie planetarische Leitplanken und erweiterter Wohlfahrtsindex), sich eignende Medien, Formate und Erzählstrukturen bis hin zu Übungen an Hand guter Beispiele und Formen des Erzählens. (siehe Programm)

Die Bandbreite der Diskurse und ihrer Ergebnisse lassen sich in folgenden strategischen Aufgaben bzw. Herausforderungen für die weitere Arbeit in den Netzwerken und für N+ festhalten – wobei die detaillierte Auswertung im Februar vorliegen wird. Es ist also erst einmal eine Reflektion und eine grobe Selbstverständigung.

Wie schon beim Workshop zu „Bild und Narrative“ während des AGENDA-Kongresses deuteten sich auch in der Konferenz die mentalen und kreativen Schwierigkeiten an, die selbst „gut im Klimawissen und Wissen um nachhaltige Entwicklung Stehende“ haben, Erzählungen zur Transformation nachhaltiger Entwicklung zu entwerfen. Entweder wird die Gegenwart mit all ihrer Genügsamkeit hinsichtlich von Veränderungen nur fortgeschrieben oder es wird in der Kritik nichtnachhaltiger Situationen dystopisch hängen geblieben bzw. (Zer)störungen melancholisch ästhetisiert.

Dahinter stecken pädagogisch-didaktische Herausforderungen, die eng mit kultureller und politischer Bildung verbunden sind sowie Herausforderungen an die Nachhaltigkeits- und Transformationswissenschaften, Kernerzählungen zu liefern, die den Lebensinhalt von zukünftigen Möglichkeiten begründen:

A. Erzählungen als Teil der BNE

  • Die Begriffe Narrationen und Narrative in der Transformations- und Nachhaltigkeitskommunikation und -bildung sind ausgesprochen zurückhaltend und wohl begründet zu verwenden.
  • Storytelling in der BNE ist kein Marketinginstrument
  • Didaktisches Erschließen von Erzählungen für BNE / Lernen in Transformationen(einschließlich der Untersuchung wie Erzählungen wirken)
  • Erschließung audiovisueller und interaktiver Erzählformen (digitales, informelles Lernen)
  • Dezidiertes Aufschließen von Erzählungen aus Kunst und Medien für das Lernen der Transformation
  • Konzeptionelle Vernetzung von neuen Lernkulturen in Transformationsprozessen mit neuen Lernkulturen durch Digitalisierung – durch interaktive Rezeption und Produktion von Narrationen

B. Narrationen für/ über „große Transformationen“

  • Entwicklung von inhaltlichen und narrativen Grundstrukturen für mögliche Narrative (Tiefe der Erzählung (Weltbild), Langfristigkeit der Verantwortung, zukunftsabgeleitete Erzählung (Erfahrungen aus der Zukunft) )
  • Untersuchung ziel-/milieugruppenspezifischer Erzählformen
  • Entwicklung/ Design von ästhetischen „Gestalten“ und Gestaltungen der Transformation
  • Untersuchung der Veränderungen gesellschaftlicher Kommunikation durch die Digitalisierung

C. Narrationen in der gesellschaftlichen Kommunikation

  • Design von narrativen Formen der Wissenschaftskommunikation
  • Veränderungen im Journalismus (z.B. konstruktiver Journalismus)