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DisAppearances – Sich Zeigen und Verschwinden

Jelka Plate. DisAppearances

Rechercheprojekt von Jelka Plate –
Sommer 2022

DisAppearances untersucht anhand von Performances und Kostümen die Frage, wer wir sind, wenn wir uns als nicht-nur-menschliche Wesen verstehen.

Im Sinne einer Kultur des Unterlassens stellt sich DisAppearances eine Welt vor, in der der Mensch seine vermeintliche Stellung als Krone der Schöpfung verlässt und sich als Teil eines symbiontischen Planeten versteht.

Bezugnehmend auf die altertümliche Bezeichnung „Larve“ für das Verstellen und Sichtbarmachen anhand von Maskierungen untersuche ich mit Hilfe verschiedener Kostüme, wie sich Verkleidungen auf die eigene Wahrnehmung auswirken.
Was passiert, wenn ich als Grasbüschel neben anderen Grasbüscheln liege? Wie ist es zum Baum zu werden und sich nicht mehr von der Stelle zu bewegen?

In den Sommermonaten bin ich tagelang in der Feldberger Seenlandschaft verschwunden. Einige Spuren davon kann man hier in Videostills und Videoausschnitten der gefilmten Performances sehen.

In Kooperation mit dem Fotografen Tobias Still ist im August 2022 im Trentino eine Fotoserie zu DisAppearances entstanden. Im Rahmen der internationalen Sommeruniversität Karnitz 2022 habe ich einen DisAppearance Workshop angeleitet und mich mit Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Aktivist*innen aus Chile, Mexiko und Brasilien darüber ausgetauscht, ob und wie die Erfahrung der DisAppearances für Communities, die unter den Folgen von Extraktivismus und Klimawandel leiden, eine heilsame und empowernde Methode sein kann.

DisAppearances möchte einen optimistischen, angewandten und humorvollen Beitrag zu einer angesichts des menschengemachten Klimawandels dringend notwendigen positiven Erzählung der Zurücknahme und Einbettung menschlichen Tuns schaffen.

Das Publikum für DisAppearances bilden zufällig passierende Spaziergänger*innen aber auch Pflanzen, Tiere, Wolken und das Meer.

Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR

Jelka Plate studierte freie Kunst und Bühnenbild an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Seither interessiert sie sich für Kunst- und Theaterprojekte, die sich an der Schnittstelle von Kunst und Politik bewegen. Als Bühnen- und Kostümbildnerin arbeitet sie mit zahlreichen Theatergruppen zusammen. Zugleich entwickelt sie anhand von Recherchen ortsspezifische Rauminstallationen und Performances im öffentlichen Raum. 

Mehr Infos: https://www.jelka-plate.de/disappearances/