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Narrative – Narrationen

Transdisziplinäre Erforschung von Erzählungen zu Transformationen im Anthropozän-Kapitalozän

Narrativa – narraciones
Exploración transdisciplinaria de narrativas de transformaciones en el Antropoceno-Capitaloceno

CCCLab ist ein internationales Projekt, das als gemeinsame Zusammenarbeit zwischen Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Praktikern Europas und Südamerika begann. 

CCCLab ist ein offenes, transnationales Netzwerk zu transdisziplinärer Forschung, koordiniert von dem Sekretariat beim KMGNE. 

CCCLab teilt seine Informationen über Konferenzen, Veröffentlichungen und eine Website mit einer weltweiten Gemeinschaft von Forschern und Pädagogen. Eine wesentliche Rolle spielt die jährliche Internationale Sommeruniversität „Transmedia Storytelling – Klimakultur/Transformation“.

Die Fragen, Annahmen und Methoden des CCCLab

1. Wenn mensch nur denken kann, was und wie in seiner Epoche gedacht wird (Foucoault), wie können Zukunftsentwürfe entstehen, die über die Epoche hinausgehen? Also wie können kulturelle Wandlungsprozesse, die das Potenzial von Metamorphosen haben und über das Spielregelsystem der Gegenwart hinausgehen, dargestellt werden – idealerweise handlungsleitend, orientierend. 

2. Obwohl die empirischen Zustände (overshootday, planetare Leitplanken etc.) auf eine radikale „große Transformation“ drängen, scheinen die deep stories (Tiefengeschichten/Hochschild) zum Mensch-Natur-Verhältnis so manifest zu sein, dass adäquate Problemlösungen wenig angegangen werden. Liegt es auch daran, dass plausible neue Narrative fehlen? 

3. Der Diskurs zur kulturellen Dimension des Anthropozäns ist ein globaler, der seine wesentliche Prägung aus dem westlichen Weltverständnis bekommt. Neben der Frage nach paritätisch anderen Weltsichten sind kulturelle Wandlungen immer regional konnotiert. 

4. Können methodische Ansätze künstlerischer Forschung, wie z.B. „Design fiction“ das Dilemma von Zukunftserzählungen reduzieren? 

Diese Fragenbreite ist der Hintergrund, ist die „realweltliche“ Fragestellung an Künste und Wissenschaften, die sich den Metamorphosen im Anthropozän-Kapitalozän gleichermaßen stellen.  


Sommeruniversität – Transmediales Storytelling Anthropozän – Metamorphosen

Im Jahr 2003 begründeten das KMGNE, zusammen mit dem Grimme-Institut, dem Wuppertal Institut, dem Goethe Institut, der Escuela de Cine und Canelo de Nos in Chile die erste Version der Internationalen Sommeruniversität in San Bernardo/Santiago. Die Regisseure Gregory Cohen, Dieter Schumann (flüstern und schreien) und Linda Barutzki, die Schauspielerinnen Marcela de la Carrera, Ale Mendoza, die Filmwissenschaftler Carlos Flores und Ephraim Broschkowski (climate media factory) schlossen sich der Initiative von Gabriel Sanhueza (Journalist) und Joachim Borner (Wissenschaftler) an, ein exploratives Lernprojekt: „audiovisuelles Erzählen der Nachhaltigkeit“ zu erproben und zu diesem jährlich Künstler*innen und Wissenschaftler*innen einzuladen. Ab 2006 wurde korrespondierend in Deutschland die Sommeruniversität eingerichtet, mit einem zeitweiligen Ableger in Sao Paulo. 

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Informationen: info@kmgne.de

In den ersten Jahren bestimmte die erzählerische, bildliche Interpretation von wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Klimawandel und zur nachhaltigen Entwicklung die Arbeit. Dann wurde die Ästhetik – als Wissenschaft von der Wahrnehmung (episteme aestetic) – wichtig. Darin klingt die Möglichkeit an, es könne eine Form des Wissens geben, die nicht primär durch Begriff, Urteil und Schluss, sondern durch (sinnliche und geistige) Wahrnehmung zustande kommt: eine Erkenntnis also, die in sich selbst ästhetisch und damit der Kunst wesensverwandt wäre. 

In der letzten Zeit lag der Focus auf der Kohärenz in der Erzähllinie: Geschichte – Erzählung – Metaerzählung – Narrativ. Welche Geschichte ausgewählt wird, mit welchem Framing sie ausgestattet ist, welche Metaphern genutzt und welche Symbole eingesetzt werden – das verweist auf das dahinterliegende Narrativ. Und umgekehrt: Welche Sprache, welche Begriffe sind neu zu setzen, um auf Narrative der Metamorphosen hinzulenken?

Sommeruniversität 2023


DisAppearances – Sich Zeigen und Verschwinden

Rechercheprojekt von Jelka Plate –Sommer 2022 DisAppearances untersucht anhand von Performances und Kostümen die Frage, wer wir sind, wenn wir uns als nicht-nur-menschliche Wesen verstehen. Im Sinne einer Kultur des Unterlassens stellt sich DisAppearances eine Welt vor, in der der Mensch seine vermeintliche Stellung als Krone der Schöpfung verlässt und sich als Teil eines symbiontischen…

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Transformasmedia

Ich, Eduardo Saavedra, habe den Vorschlag, am Samstag, den 12. August von 10 bis 14 Uhr in Santiago ein Bürgerlabor für Kunst und transmediale Narrative zu veranstalten, um eine virtuelle Verbindung mit der Internationalen Universität herzustellen, die in Deutschland stattfinden wird und an der einige der Absolventen des diesjährigen IVD aus Mexiko, Ecuador und Chile…

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Eine erweiterte Perspektive zum Erzählen – Bruno Latour und das terrestrische Moment

Eine Begegnung im Projekt INVERSION – Gropius-Bau Berlin. Joachim Borner __ 26.6.2021 Hört man in den Sozialwissenschaften von Latour, dann denkt mensch an die Akteurs-Netzwerktheorie. Das, was sie hervorhebt ist, dass sie soziales, also gemeinschaftliches Handeln, welches ein Ziel (Zukunft) und eine Abstimmung beinhaltet, nicht nur als Beziehung zwischen Akteuren ansieht, sondern auch die nichtmenschlichen…

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Das Phänomen der Gestaltungskompetenz  – eine unfreundliche Reflexion auf die banalen Bildungsvorschläge

Ein Essay Joachim Borner Seltsam widerstandslos konnte der Begriff „Gestaltungskompetenz“ sowohl in der Bildung für nachhaltige Entwicklung als auch im lebenslangen Lernen Raum greifen. Der Begriff fällt  häufig in den Bildungsdiskursen; verschiedenste Kompetenzprofile führen ihn an vorderer Stelle. Und im Denkansatz der „Transformative Literacy“ ist er auch angekommen.  Mit dem Begriff der Gestaltungskompetenz  ist einmal die Fähigkeit…

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Liebe Kommilitonen companeros de estudios, – Mitstreiter fellow student  comrades in arms, companeros de armas

Dieser Begriff Kommilitone ist passend für unsere Sommeruniversität.  Denn deren Überschrift und Aufgabe besteht ja darin, Erzählungen zum Anthropozän zu schaffen. Von beiden – also vom Anthropozän oder Kapitalozän und wie man das so erzählen kann, dass wir als Kultur überleben – wissen wir eigentlich noch nichts.  Wir wollen und müssen also forschend lernen, also…

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