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„Wohlstandsindikatorenansatz“ | Stellenwert von Wachstum

Als erste Resultate ihrer Arbeit seit 2010 hat die Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“  des Deutschen Bundestags am 28.Januar 2013 den Bericht zum „Stellenwert von Wachstum in Wirtschaft und Gesellschaft“ sowie den „Wohlstandsindikatorenansatz“ vorgestellt.

Künftig soll nicht mehr allein die quantitative Kennziffer des Bruttoinlandsprodukts (BIP) maßgeblich sein, die mit dem Wachstumsparadigma verbunden ist.  Vielmehr werden neben dem materiellen Wohlstand auch „Soziales und Teilhabe“ sowie „Ökologie“ als weitere Kriterien mit Hilfe von „Leitindikatoren“ einbezogen. Bedrohliche Tendenzen sollen durch „Warn- und Hinweislampen“ rechtzeitig erkannt werden, um politisch eingreifen zu können.

Dieser ganzheitliche Wohlstands- bzw. Fortschrittsindikator ist mit einer großen Mehrheit aus CDU/CSU, FDP und SPD gegen die Stimmen der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen als neue Orientierungsgröße für die Wohlfahrt der Gesellschaft beschlossen worden.

Gleichwohl hat die Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ ihre Aufgabe, über den politischen Alltag hinaus einen zukunftsweisenden Entwurf zu entwickeln, nicht nur aus Sicht der politischen Opposition unzureichend gelöst.

Eine fundierte und lesenswerte Kritik liefert Ferdinand Knauß (wiwo.de), der angesichts der wichtigen Fragen und  Herausforderungen unserer Zeit den großen Parteien nur Ideenmangel und ein  „Trauerspiel der intellektuellen Bedürftigkeit“  attestieren kann.


Zum Weiterlesen:

Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“, Berichtsentwurf, Stellenwert von Wachstum in Wirtschaft und Gesellschaft, 14.Jan.2013

Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“, Abschlussbericht „Entwicklung eines ganzheitlichen Wohlstands- bzw. Fortschrittsindikators“, 28. Jan. 2013

Ferdinand Knauß, Der Bundestag dokumentiert sein Scheitern, Wirtschaftswoche Online, 05.02.2013

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